MIZ-Studie über öffentlichen Musikschulen

Wenn die Wege zu einer öffentlichen Musikschule kurz sind, ist der Unterricht besonders begehrt. Zu dem Ergebnis kommt die Studie Wege zur Musik des Deutschen Musikinformationszentrums (MIZ). Ein Bundesländervergleich zeigt, wie weit Unterrichtsstätten durchschnittlich auseinanderliegen und wie hoch der Anteil der Musikschülerinnen und -schüler in verschiedenen Altersgruppen ist. „Erstmals konnte das MIZ nun differenzierte Daten zum öffentlichen Musikschulwesen mit Bevölkerungs- und Siedlungsdaten in Beziehung setzen und damit die Debatte um die Bedeutung von Musikschulstandorten weiter unterfüttern“, sagt MIZ-Leiter Stephan Schulmeistrat. Die Untersuchung entstand in Kooperation mit dem Verband deutscher Musikschulen (VdM). Alle Ergebnisse sind auf einem Infografikposter und online nachzulesen.
Deutschlandweit gibt es 933 öffentliche Musikschulen mit rund 21.000 Unterrichtsstätten. Sie werden von 1,5 Millionen Menschen besucht. Die Musikschülerinnen und -schüler verteilen sich zahlenmäßig und entsprechend ihres Anteils an der Bevölkerung unterschiedlich auf die Bundesländer. In Hamburg und NRW besuchen rund 24 Prozent der Kinder im Grundschulalter eine Musikschule, während es in Bremen fünf Prozent sind. Bei den 10- bis 14-Jährigen liegt der Anteil in den meisten Ländern zwischen acht und zehn Prozent, Baden-Württemberg liegt mit 16 Prozent vorn.
Hohe Anteile von Musikschülerinnen und -schülern korrespondieren oft mit kurzen Wegen zur nächsten Unterrichtsstätte. Das MIZ berechnete, wie groß die durchschnittlichen Entfernungen zwischen den Unterrichtsstätten sind, ausgewiesen nach Regionen mit niedriger, mittlerer und hoher Besiedlungsdichte. Bundesweit betragen sie in Regionen mit dichter und mittlerer Besiedlung durchschnittlich zwei bzw. vier Kilometer. Hier werden doppelt so viele Menschen erreicht wie in gering besiedelten Gebieten, wo es neun Kilometer sind. „Die Studie unterstreicht, wie wichtig eine wohnortnahe Versorgung durch Musikschulen ist“, sagt VdM-Bundesgeschäftsführer Matthias Pannes. „Außerdem zeigt sie die Bedeutung von Kooperationen mit Bildungsträgern, um vielen Kindern und Jugendlichen eine musikalische Bildung zu ermöglichen. Nordrhein-Westfalen und Hamburg, wo große Förderprogramme für Grundschüler existieren, zeigen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht.“
Das Infografikposter ist Teil der Serie Musikleben in Zahlen. Es liegt als handlich gefaltete Variante und im Großformat zum Aufhängen vor und ist kostenlos gegen eine Versand- und Servicepauschale erhältlich.
Zur Studie gehts hier. Dort kann auch das Infografikposter gegen eine geringe Pauschale bestellt werden.