Immer mehr Orchester für Klimaschutz und Nachhaltigkeit engagiert
Berlin – Mit dem Beethoven Orchester Bonn ist zum ersten Mal ein deutsches Orchester zum UN-Klimabotschafter ernannt worden. Diese Ehrung verpflichtet das Orchester mit seinem Chefdirigenten Dirk Kaftan auf Ziele zur nachhaltigen Entwicklung. „Immer mehr Berufsorchester setzen sich für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). „Mit der Ehrung des Beethoven Orchesters wird dieses Engagement für eine noch breitere Öffentlichkeit sichtbar.“ Die Ernennung fand am 27. Februar statt. Das Beethoven Orchester ist Mitglied von Orchester des Wandels, der Klimaschutzinitiative der deutschen Berufsorchester unter Schirmherrschaft der DOV. „Inzwischen engagieren sich zwölf Orchester für die Initiative“, sagt Mertens.
Dabei sind u.a. die Staatskapelle Berlin, die Duisburger und Essener Philharmoniker oder die Bremer Philharmoniker. Die 2020 gegründete Initiative fördert mit regelmäßigen Benefizkonzerten zahlreiche Projekte zum Klima- und Naturschutz auf regionaler und internationaler Ebene. Der Verein Orchester des Wandels setzt sich auch für die nachhaltige Bewirtschaftung von Ebenholzarten ein, die für den Instrumentenbau gebraucht werden. Durch jahrzehntelangen Raubbau sind einige Holzarten vom Aussterben bedroht. Konkret unterstützen die beteiligten Orchester ein Aufforstungsprojekt in Madagaskar. Innerhalb von zehn Jahren sollen auf einer Gesamtfläche von 200 Hektar degenerierten Urwalds insgesamt 200.000 Bäume wiederaufgeforstet und von der lokalen Bevölkerung bewirtschaftet werden.
Die Initiatoren von Orchester des Wandels hoffen, dass sich weitere Berufsorchester anschließen und sich u.a. in außergewöhnlichen Konzertformaten mit der Klimakrise auseinandersetzen. Mertens: „Die durch die Pandemie erzwungene Spielpause kann auch zum Vorantreiben dieses Zukunftsprojekts genutzt werden. Thematische Konzerte zum Beispiel regen das Publikum an, sich mit ihrem eigenen Lebensstil auseinander zu setzen und Möglichkeiten zum schonenderen Umgang mit der Umwelt zu suchen.“