Sorge um Schütz-Konservatorium Dresden
Berlin – unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung ist extrem besorgt über die aktuelle Kürzungsdebatte beim Heinrich-Schütz-Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden (HSKD).
Hintergrund ist die Umsetzung des „Herrenberg-Urteils“ des Bundessozialgerichts (BSG). Danach müssen bisherige Honorarkräfte an Musikschulen grundsätzlich fest angestellt werden.
„In Dresden realisiert sich gerade das, was wir als Verband vor wenigen Wochen für viele Musikschulen in ganz Deutschland vorhergesagt haben, nämlich eine deutliche Kürzung der Angebote, wenn Kommunen und Länder nicht rasch handeln“, sagt unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Im HSKD sind aktuell 165 Honorarlehrkräfte betroffen. Sie leisten mit 1.500 Jahreswochenstunden rund 50 Prozent des gesamten Unterrichts. Viele Honorarkräfte könnten daher ab August ihren Lebensunterhalt verlieren.“
Mertens weiter: „Insgesamt wird ein Volumen von 50 neuen festen Stellen benötigt. Nach derzeitigem Stand will die Landeshauptstadt jedoch nur 26 feste Stellen schaffen. Durch Erhöhung der Unterrichtsentgelte könnten vier weitere Stellen finanziert werden. Unhaltbar ist außerdem, dass sich Honorarkräfte jetzt offenbar neu auf feste Stellen bewerben sollen, obwohl sie schon seit Jahren am HSKD arbeiten.“
„Es fehlen also noch 20 Stellen bzw. 600 Jahreswochenstunden. Besonders dramatisch ist, dass die ansonsten erforderlichen Einschnitte gerade die Jüngsten betreffen: die „Musikschützen“ („Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen – JEKITS“), („Jeden Kind Seine Stimme – JEKISS“) und zahlreiche Kooperationen mit Schulen und Kindergärten. Es geht hier um rund 2.000 Kinder. Auch die sehr wichtige, hochwertige Ensemblearbeit des HSKD ist akut bedroht; hier wird auch der professionelle Musikernachwuchs der Zukunft herangezogen.“
„Wir appellieren an den Oberbürgermeister, die Stadtverwaltung und den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden, alle 50 erforderlichen Stellen im HSKD zu schaffen und dabei flexibel mit Teilzeit umzugehen, damit Dresden auch in Zukunft ihrem herausragenden Ruf als „Musikstadt“ gerecht werden kann.“
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