Lüneburger Symphoniker müssen spielfähig bleiben

Berlin / Lüneburg – Bis Ende Juni werden der Kreistag Lüneburg und der Rat der Stadt über die Zukunft des Theaters und eine mögliche Verkleinerung des in der Stadt und der Region tief verankerten Sinfonieorchesters entscheiden. Die Orchestergewerkschaft unisono spricht sich gegen den geplanten Abbau von 10 Arbeitsplätzen auf 19 Stellen aus. „Wenn das ohnehin schon bundesweit kleinste Sinfonieorchester um ein Drittel schrumpfen würde, sind mit einem solchen Rumpfensemble Sinfonie- oder Familienkonzerte aus eigener Kraft nicht mehr möglich. Ein Abbau von Arbeitsplätzen wäre reine Symbolpolitik und Aktionismus. Er entspräche auch nicht dem erklärten Willen der Bürger:innen, die hinter ihrem Orchester stehen“, sagt unisono-Geschäftsführer Robin von Olshausen. „Wir brauchen eine gut durchdachte, langfristig nachhaltige Strategie. Dazu gehört ein spielfähiges Sinfonieorchester, das klassische Konzertformate anbieten kann, aber auch weiter in Kirchen und Schulen spielt, Crossover-Konzerte in der LKH Arena gibt und damit Konventionen aufbricht, Neues erforscht und Grenzen auslotet.“

Mit über 15.000 Unterschriften haben die Lüneburger:innen gezeigt, wie wichtig ihnen ihr Orchester ist, das seit 1947 besteht. „Mit derzeit gerade mal 29 festen Stellen spielen die Musiker:innen nicht nur Familien- und Sinfoniekonzerte, sondern sogar Opern. Damit ist das Argument in der Beschlussvorlage für die politischen Entscheider:innen falsch, das Orchester sei ohne Aushifen nicht spielfähig. Das wäre erst der Fall, wenn tatsächlich Stellen abgebaut werden. Dass dies sozialverträglich erfolgen soll, bedeutet lediglich ein langsames und womöglich leises Sterben.“, sagt Olshausen. Ein Orchester, das seine Wandlungsfähigkeit so bewiesen hat wie die Lüneburger Symphoniker, wird auch in Fachkreisen und über die Region hinaus geschätzt. Das zeigt die spontane Unterstützung des Niedersächsischen Staatsorchesters aus der Landeshauptstadt Hannover und des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck.
„Wir fordern die Verantwortlichen im Kreistag und im Stadtrat auf, den vorliegenden Beschlussentwurf noch einmal gründlich zu prüfen und das Lüneburger Sinfonieorchester in der aktuellen Größe arbeitsfähig zu halten“, sagt Olshausen. „Nur so können die Musiker:innen weiter ihr Publikum begeistern, aktiv die Zukunft des Theaters mitgestalten und zum Zusammenhalt in der Stadtgemeinschaft beitragen.“