Aktion 999: zeitgleiche musikalische Aktionen vor 16 Kulturministerien

Berlin – Am 9.9. um 9 Uhr haben vor 16 Kulturministerien musikalische Aktionen stattgefunden, bei denen bundesweit festangestellte und freischaffende Berufsmusiker:innen gemeinsam auftraten. „Mit der Aktion 999 in allen Bundesländern unterstützen Berufsmusiker die aktuellen Pläne der Länder für eine gerechte Entlohnung der hochqualifizierten musikalischen Tätigkeit von Freischaffenden“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). Im Anschluss übergaben die Beteiligten in den Kulturministerien einen offenen Brief.

„In dem offenen Brief begrüßen wir die aktuellen Beratungen der Kulturministerkonferenz zur Schaffung von Honorarrahmen und Mindeststandards für freischaffende künstlerische Tätigkeit und beschreiben die dafür nötigen Schritte“, sagt Mertens. Die Aktion 999 ist Teil der Kampagne #GoodPlayFairPay, mit der sich die DOV für die faire Entlohnung von Freischaffenden einsetzt.

Magdeburg: Mit über 20 Musiker*innen und viel Gesang ziehen wir vor die Staatskanzlei… © DOV

… und übergeben unseren offenen Brief. Claus Peter Boßmann (li.), Abteilungsleiter Kultur, nimmt ihn von Paul Hoffmann, DOV-Delegierter der Magdeburgischen Philharmonie, entgegen © DOV

Dresden: Auch in Sachsen ist unsere Aktion 999 ein voller Erfolg. Und wie in allen anderen 15 Landeshauptstädten haben wir gutes Wetter! © DOV

Kiel: In Schleswig-Holstein wird unsere politische Botschaft #GoodPlayFairPay gut aufgenommen. 50 Musiker*innen sind in Kiel dabei! Nach der Übergabe unseres offenen Briefes nimmt Staatssekretär Guido Wendt „freundlich aufgeschlossen“ Stellung zum Thema, wie unsere Aktiven berichten © DOV

Schwerin: Mit Ministerin Bettina Martin haben wir hohen Besuch. Sie nimmt unseren offenen Brief persönlich in Empfang © DOV

Saarbrücken: 25 Musiker*innen ziehen vor den Amtssitz von Ministerin Christine Streichert-Clivot. Gute Stimmung und viel Musik © Lutz Müller

Hannover: In der niedersächsischen Landeshauptstadt kommen 30 Musiker*innen vor das zuständige Ministerium. Und wie überall musizieren freischaffende und festangestellte Kolleg*innen gemeinsam. Das ist gelebte Solidarität © DOV

Potsdam: Freischaffende übergeben gemeinsam mit Mitgliedern des Filmorchesters Babelsberg, des Rundfunkchors Berlin und Jan-Christian Hübsch, stellvertretender DOV-Geschäftsführer (li.), den offenen Brief an Brigitte Faber-Schmidt, Abteilungsleiterin Kultur © DOV

Mainz: Markus Gonther vom Philharmonischen Staatsorchester Mainz (li.) besiegelt mit Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck vom zuständigen Ministerium die Übergabe des offenen Briefs © DOV

München: Minister Markus Blume (re.) lässt es sich nicht nehmen, der Aktion persönlich seine Aufwartung zu machen. Weder ihn noch unsere Aktiven kann die Baustelle am Ministerium abhalten © DOV

Erfurt: Wir treten vor der Staatskanzlei auf, in der auch das Kulturministerium untergebracht ist. Für Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff ist es eine „Selbstverständlichkeit“, uns in Empfang zu nehmen. Er sagt zu, unsere Forderungen in die Beratungen zum Thüringer Landeshaushalt einzubringen © DOV

Berlin: Auch in der Hauptstadt treten freischaffende und festangestellte Berufsmusiker*innen vor der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gemeinsam auf © DOV

Bremen: In der freien Hansestadt sichert uns Bürgermeister und Kultursenator Dr. Andreas Bovenschulte (li.) seine Unterstützung zu. Auf Bundesebene engagiert er sich neben den Verantwortlichen in NRW besonders für die Schaffung von Honorarrahmen und Mindeststandards für freischaffende Künstler*innen © DOV

Stuttgart: In kleiner, aber feiner Besetzung sind wir im Ländle unterwegs. Vor dem Ministerium überreicht unsere freischaffende Kollegin Cornelia Breuninger-Lörcher (re.) den offenen Brief an Dr. Claudia Rose, Abteilungsleiterin Kultur © DOV

Wiesbaden: Insgesamt 18 Kolleg*innen spielen und singen. Und weil Ministerin Angela Dorn nicht am Amtssitz sein kann, unterhalten sich einige von ihnen anschließend per Videoübertragung mit ihr über die oft schwierige soziale und finanzielle Lage Freischaffender © DOV

Düsseldorf: Das Land NRW hat die Initiative der Kulturministerkonferenz zur Einführung einer Honorarmatrix für freischaffende Künstler*innen gebündelt und geht mit gutem Beispiel voran. Vor dem Ministerium organisieren wir ein Blechbläser- und ein Streichquartett © DOV

Hamburg: Bei der Aktion 999 musizieren und singen vor der Behörde für Kultur und Medien im Zentrum der Hansestadt 24 aktive freischaffende und festangestellte Musiker*innen für faire Honorare für Freischaffende © DOV

Vielen Dank an alle Mitwirkenden! Ihr seid großartig! © DOV

Bei den Aktionen erklang der bearbeitete Bach-Choral Himmelschreiende Sünde aus der Markus-Passion, in dem es um den „gerechten Lohn“ geht. „Mit der heutigen Aktion wollen wir die Mitglieder der Kulturministerkonferenz ermutigen, Mindesthonorarstandards verbindlich festzulegen, diese finanziell robust zu untersetzen und einen regelmäßigen Inflationsausgleich vorzusehen“, sagt Mertens.

Videos aus Kiel und Hamburg

Hintergrund

Die Landeskulturminister:innen haben grundsätzlich Bereitschaft bekundet, sich für die Verbesserung der finanziellen und sozialen Lage Freischaffender einzusetzen. Die Kulturministerkonferenz entscheidet in Kürze über die Einführung von Honorarrahmen für freischaffende Künstler:innen bei öffentlich finanzierten Projekten.

Freischaffende Berufsmusiker:innen finanzieren wie alle Selbstständigen aus ihrem Einkommen den Lebensunterhalt, ihre Geschäftstätigkeit sowie soziale und finanzielle Absicherung. Neben Auftritten und Proben gehören zu ihrer Arbeitszeit v.a. organisatorische und administrative Tätigkeiten, Weiterbildungen, Marketing und Akquise. Sie müssen Instrumente, Konzertkleidung, einen Arbeitsplatz für die Administration und Versicherungen finanzieren sowie für Krankheiten und Erholungsurlaub vorsorgen. Ihr offizielles Durchschnittseinkommen beträgt laut Künstlersozialkasse aktuell gerade mal 1.180 Euro im Monat.

Anlagen