Künstler:innengewerkschaften: bundesweiter Arbeitskampf

Berlin / Hamburg / Köln – Die Gewerkschaften BFFS, GDBA, unisono und VdO rufen alle Künstler:innen, die an Theatern und Konzerthäusern gemäß den Tarifverträgen NV Bühne und TVK beschäftigt sind, auf, heute um 11.30 Uhr ihre Arbeit vorübergehend für 30 Minuten niederzulegen.
Mit der Arbeitskampfmaßnahme wollen die vier Künstler:innengewerkschaften ihrer Forderung zur Übernahme des aktuellen TVöD-Abschlusses für die künstlerisch und künstlerisch-technischen Bühnenbeschäftigten Nachdruck verleihen. Vor der nächsten Verhandlungsrunde, die am Mittwoch, den 25. Juni, stattfindet, sehen die Gewerkschaften die Notwendigkeit, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen. Der Deutsche Bühnenverein verweigerte beim jüngsten Verhandlungstermin eine sinnentsprechende Übernahme des TVöD-Abschlusses. Die Gewerkschaften sehen ihre Forderungen noch nicht als erfüllt an:
- Erhöhung der Grundvergütungen und Tätigkeitszulagen (TVK)
– um 3 Prozent (mind. 110 Euro) zum 1. April 2025
– um weitere 2,8 Prozent zum 1. Mai 2026
- Anhebung der Zuwendung (13. Gehalt, bzw. Sommer-/Weihnachtsgeld) auf 85 Prozent
- Ein individueller freier Urlaubstag pro Jahr
- Überführung der Schichtzulagenerhöhung von 60 Euro in die Grundvergütung
„Noch nie hat ein Vergütungsabschluss im öffentlichen Dienst so viele materielle Komponenten wie dieses Mal enthalten, die auch den TVK- und NV Bühne-Beschäftigten zugutekommen müssen. Für einen öffentlichen Dienst light sind wir nicht zu haben. Daher fordern wir die volle Übernahme des TVöD-Abschlusses“, sagt unisono-Geschäftsführer Robin von Olshausen.
„Die diesjährigen Verhandlungen sind insoweit wegweisend und haben Signalwirkung auch für die künftigen Anpassungsverhandlungen an den TV-L Standorten“, so Gerrit Wedel, Geschäftsführer der VdO.
„Die Ansetzung dieser kurzfristigen sowie kurz andauernden Streikmaßnahme ist vor dem Hintergrund der Verweigerungshaltung des Deutschen Bühnenvereins erforderlich, um den Druck auf die Arbeitgeber und den Deutschen Bühnenverein zu erhöhen, auf unsere gewerkschaftlichen Forderungen einzugehen“, erklärt Lisa Jopt, geschäftsführende Präsidentin der GDBA.
„Wir erwarten vom Deutschen Bühnenverein, die NV Bühne- und TVK-Beschäftigten gleichermaßen fair zu vergüten, wie die Beschäftigten nach TVöD. Die künstlerisch Beschäftigten dürfen nicht als Beschäftigte zweiter Klasse behandelt werden“, ergänzt Heinrich Schafmeister, Tarifbevollmächtigter des BFFS.