Aus den Orchestern

Neben dem regulären Spielbetrieb engagieren sich viele Orchester für spannden Projekte. So erschließen sie neue Publikumsschichten, engagieren sich für gute Zwecke oder setzen ein Zeichen in ihrer Region. Auf manche sind sie auch besonders stolz. In loser Reihenfolge präsentieren wir hier eine Auswahl, die andere motivieren und zum Nachmachen anregen kann.

Maßgeschneidert für Orchester: digitales Umfragetool

Mit Hilfen von digitalen Lösungen können Abstimmungsprozesse im Orchester einfacher werden. Eine Idee dazu ist lange gewachsen und schließlich mit ORCHESTOOL.EU Realität geworden. Einige improvisierte IT-Lösungen waren schon vorangegangen, als die Pandemie kam. Daraufhin beschlossen mein Bruder Diederik Suys, der als Solo-Bratscher an der Opéra de Paris arbeitet, und ich, die viele Zeit, die wir durch den Lockdown im Frühjahr 2020 gezwungenermaßen zur Verfügung hatten, zu nutzen, um die Idee professionell auszuarbeiten und ein Abstimmungstool zu programmieren.

Umfragen über ORCHESTOOL.EU sind anonym, sicher und schnell. Sie können von überall einfach via Smartphone, Tablet oder PC getätigt werden. Das Resultat der Umfrage wird anschließend automatisch berechnet und als PDF ausgegeben.

An Umfragen bequem per Handy teilnehmen © orchestool.eu

Schon in der ersten Testphase arbeiteten wir direkt mit mehreren Orchestern zusammen. Unser Tool wurde a-hand der Anforderungen der Orchester weiterentwickelt, und wir konnten so maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Abstimmungsvarianten finden.
Seit Oktober 2020 ist ORCHESTOOL.EU online und wird seitdem von verschiedenen Orchestern genutzt, beispielsweise für Probejahr-Abstimmungen, OV- und Delegierten-Wahlen, Dirigentenbewertungen u.v.m. Wir freuen uns, dass wir die Zeit im Lockdown trotz allem produktiv nutzen konnten, und unser Tool immer mehr Zuspruch findet.
Link zur Website von ORCHESTOOL.EU: www.orchestool.de.

Bruno Suys, 1. Solokontrabassist an der Oper Frankfurt

Gelebte Diversität am Theater Mannheim

24.08.2022 – Die Stadtgesellschaft diversifiziert sich zunehmend. Sind wir am Nationaltheater Mannheim als städtisches Theater dafür aufgestellt, um unsere Aufgabe, ein kulturelles Zentrum für möglichst viele zu sein, weiterhin zu erfüllen? Wie werden Mitarbeitende ausgewählt? Wie gehen wir miteinander um? Wen adressieren wir? Wer nimmt uns wahr? Und welche Werte und Inhalte wollen wir vermitteln oder kritisch hinterfragen? Allein schon die personelle Zusammensetzung unserer AG Diversität als Querschnitt durch die Abteilungen des Hauses bietet einen Blick über den Tellerrand. Initiiert und achtsam geführt wird sie von Sophie Kara-Ebner, unserer Referentin für Diversität. Ihre Stelle wird gefördert aus dem 360°-Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes. Schnelle und vor allem endgültige Antworten kann es nicht geben.

Ausschnitt eines Plakats des Nationaltheaters Mannheim © NTM

So sind wir herausgefordert, in einen Prozess des Bewusstwerdens und Neudenkens einzusteigen und in stetigem Austausch zu bleiben. Für diesen Zweck konnten bereits neue Strukturen geschaffen werden: Über den neuen Verhaltenskodex und die geschaffene Anlaufstelle bei Diskriminierungen oder Belästigungen (AGG-Beschwerdestelle) führen wir nach und nach mit möglichst allen Kolleg*innen Gespräche, um sie in den Kodex einzuführen und Aspekte diskriminierungssensiblen Handelns in das Haus zu tragen. Auch der digitale Open Space zum Leitbildprozess während der Zeit der Kontaktbeschränkungen hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit und Diversität Themen sind, die einen Großteil der Mitarbeitenden umtreiben, und nicht nur für das innerbetriebliche Miteinander, sondern auch als gesellschaftlicher Diskurs nicht mehr wegzudenken sind.

Arne Roßbach, Geiger im Nationaltheater-Orchester Mannheim

Clara-Schumann-Philharmoniker engagieren sich für Ukraina

24.06.2022 – Kurz vor Beginn unserer Proben für das 5. Sinfoniekonzert hatte der Krieg zwischen Russland und der Ukraine begonnen. Natürlich wollten wir Clara-Schumann-Philharmoniker mit unserem Chefdirigenten Leo Siberski ein Zeichen der Solidarität setzen. Da kam die Mail der DOV, die allen Orchestern die Aufführung des Werkes Ukraina – den Opfern des Krieges von Eduard Resatsch aus Bamberg empfahl.

Natürlich haben wir die Partitur sofort unserem Chef und dem Orchestervorstand weitergeleitet. Es gab keine langen Diskussionen, wir wollten das Werk unbedingt spielen! Und das Publikum war in den Aufführungen ebenso ergriffen wie wir selbst.

Ausschnitt aus dem Ukraina-Video der Clara-Schumann-Philharmoniker © Theater Plauen-Zwickau
Ausschnitt aus dem Ukraina-Video der Clara-Schumann-Philharmoniker © Theater Plauen-Zwickau

Ein Grund mehr, sich auch mit einer Online-Produktion zu positionieren. Resatschs Stück, das in den Tagen nach Kriegsbeginn entstand, ist ein starkes und emotionales Plädoyer für Frieden. Die Bedrohung durch die russische Aggression und der ukrainische Widerstand werden zu Klang. Unser Leitender Musikdramaturg André Meyer entwickelte das Videokonzept und gewann den Berliner Filmschaffenden Raphael Howein. Die Aufzeichnung entstand spontan und aus eigenen Mitteln.

Die Bilder des Videos stammen aus den ersten Tagen des Kriegs, damit ist es auch eine Momentaufnahme. Eine neue Fassung entstand für den Empfang der Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau am 16. Juni im Konzert- und Ballhaus Neue Welt. Sie wurde um Bilder des weiteren Kriegsverlaufs ergänzt und ist somit auch ein subjektives Kriegstagebuch.

Seit der Veröffentlichung auf den Youtube-Kanälen des Theaters Plauen-Zwickau und der DOV hat das Video über 1.800 Zugriffe. Der Komponist schickte uns eine bewegende Dankesmail.

André Meyer (Leitender Dramaturg Musiktheater und Konzert), Nicolaus Köhler (Solocellist und DOV-Delegierter)

Dresdner Philharmonie setzt interaktive App für Schulkonzerte ein

25.04.2022 – Ab 2023 soll sie einsatzbereit sein, die neue App LISTEN UP!, die junge Menschen in Schulkonzerten zu aktivem Hören und zum Mitmachen anregen soll. Infos zu Komponistinnen und Komponisten sowie zu ihrem Werk direkt aufs Handy – das gibt es natürlich schon. Neu ist, dass das junge Publikum auch direkt mitwirken kann.

© Erwin Lorenzen / pixelio.de
© Erwin Lorenzen / pixelio.de

Es bekommt Fragen zum Hören eingespielt und wird zum Beispiel aufgefordert, die eigene Stimmung beim Hören zu beschreiben. Die Schülerinnen und Schüler können per Mehrheitsentscheid auch die Saalbeleuchtung verändern oder entscheiden, ob sie einen Satz noch einmal hören wollen. Dafür speist im Hintergrund ein Musikvermittler live Infos ein und interagiert mit den Schülern. Neben Wissenszuwachs sollen so auch Freude am aktiven Zuhören geweckt und Schwellen für einen Konzertbesuch abgebaut werden.

Entwickelt wird die App gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main. Finanzielle Unterstützung erhält es von der Kulturstiftung des Bundes.

Dr. Claudia Woldt, Pressesprecherin der Dresdner Philharmonie

Nähe trotz Abstand: Rekordsteigerung der Abozahlen
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen

21.12.2021 – Wir haben in den vergangenen Monaten mit wirklich großer Flexibilität daran gearbeitet, unser Publikum zu halten und gar zu entwickeln. Abstandhalten war und ist ein wichtiges Gebot der vergangenen fast zwei Jahre. Dennoch haben wir in dieser Krise sehr bewusst auf Nähe gesetzt.

Es ist uns gelungen, die Musik trotz widriger Umstände zu den Menschen zu bringen. Selbst während der Phasen des totalen Lockdowns ließen wir den Kontakt zum Publikum nicht abreißen. Wir haben unzählige Briefe geschrieben, zwei Podcastreihen ins Leben gerufen, Konzerte gestreamt, eine musikalische Andacht initiiert und ein digitales Klassenzimmer auf die Beine gestellt.

Musik-Medizin aus Ludwigshafen
Musik-Medizin aus Ludwigshafen   © DSRP

Wir sind glücklich, dass unsere Stammgäste das Engagement mit ihrer Treue belohnt haben. Dass wir zusätzlich so viele neue Menschen langfristig für unsere Konzerte gewonnen haben, ist ein extrem positives Signal. Da wir wegen der schwierigen Planungslage für die Saison 2021/22 auf die aufwendige Erstellung einer Saisonbroschüre verzichtet haben, sind wir kurzerhand in den direkten Kontakt mit den Menschen getreten.

Dazu waren wir zwei Wochen lang auf verschiedenen Wochenmärkten unterwegs. Die Verbindung der direkten Ansprache mit unserem Musik-Medikament Duromoll Klangkomplex forte hat viel Aufmerksamkeit erzeugt. Überraschende Aktionen wie diese haben dazu geführt, dass wir unsere Abozahlen um 51 Prozent steigern konnten.

Vor allem aber glaube ich, dass Menschen eine große Sehnsucht nach Kultur haben. Innovative Ideen, etwa die Beschäftigung mit dem Thema Musik und Gesundheit oder Livestreams mit neuester 360 Grad-Kameratechnik, und die intensive Kontaktpflege mit unserem Publikum scheinen jedenfalls Anklang zu finden.

Weiterhin ist Begeisterung für mich der Kern. Wir haben alle gelernt, wie unersetzbar Live-Konzerte sind. Aber gleichzeitig auch, wie viele Wege es gibt, um Musik zu den Menschen zu bringen. Wir wollen weiterhin innovativ und flexibel bleiben, und alle gemeinsam möglichst viele Menschen berühren.

Beat Fehlmann, Intendant der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen

Nachhaltigkeit: Entwicklung eines Klimaschutzkonzepts
Nationaltheater Mannheim

DOVmagazin 1/22 – Im Nationaltheater Mannheim hat sich in der letzten Saison eine Klima-AG zusammengefunden, in der rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein ganzheitliches, strategisches Klimaschutzkonzept für das Haus entwickeln. Angestoßen wurde ihr Engagement von Orchestermitglied Detlef Grooß, nachdem er eine Fortbildung zum Transformationsmanager Nachhaltig Kultur (IHK Köln) absolviert hatte. Grooß ist auch Mitgründer und Vorstand von Orchester des Wandels, der Klimaschutzinitiative der deutschen Berufsorchester.

Fassadenbegrünung am Nationaltheater Mannheim
Das Nationaltheater Mannheim geht bei der Klimafolgenanpassung mit gutem Beispiel voran: Fassadenbegrünung am Werkhaus   © Detlef Grooß

Nachhaltigkeit an einem Fünfspartenhaus ist eine große Herausforderung, aber durch die engagierte Unterstützung von Hausleitung, Haustechnik, Personalrat, vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Klimaschutzagentur der Stadt Mannheim ist das Projekt vielversprechend gestartet. Nach der Bestandsaufnahme werden Maßnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs und erste Schritte zu einem Pilotprojekt Nachhaltige Produktion geplant sowie der Bau einer Photovoltaikanlage auf den Werk- und Verwaltungsgebäuden.

Langfristig geplant sind klimaneutraler Transport, die vollständige Umrüstung der Beleuchtung auf LED, Aktionen zur Mitarbeiter- und Zuschauermobilität, klimafreundliches Catering, usw. Für die Vermittlung des Themas Klimaschutz wird sich auch das Festival Mannheimer Sommer im Juni 2022 künstlerisch mit den Themen Nachhaltigkeit und Zukunft auseinandersetzen.

Detlef Grooß, Transformationsmanager Nachhaltig Kultur am Nationaltheater Mannheim

Mehr Chancengerechtigkeit im Theaterbetrieb
Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken

DOVmagazin 6/21 – Im Jahr 2015 wurde das Gleichstellungsgesetz im Saarland auf alle Gesellschaften in Trägerschaft des Landes ausgeweitet. So wurde auch das Staatstheater zur Einrichtung einer Gleichstellungsstelle verpflichtet. Das Ziel ist, alle Prozesse und Abläufe innerhalb der jeweiligen Kultureinrichtung unter den Blickwinkel der Geschlechtergerechtigkeit und damit frei von Diskriminierung zu stellen.

Schild Gleichstellungsbeauftragte
© iStock / Pusteflower

Seit der Einrichtung einer solchen Stelle gibt es für das Orchester und alle anderen Mitarbeitenden im Theater eine Ansprechperson, die zugleich ein Ohr für die Kollegenschaft und ein Sprachrohr in Richtung der Entscheidungstragenden ist. Studien des Deutschen Kulturrats und des Deutschen Musikrats spiegeln in handfesten Zahlen, dass Frauen vor allem in Führungspositionen und Entscheidungsgremien noch immer stark unterrepräsentiert sind. Es verbessert unser aller Arbeitsalltag, die Gründe zu erheben und transparent zu bearbeiten. Auch geben rund ein Drittel unserer Kolleginnen und Kollegen an, Diskriminierung im Arbeitskontext erfahren zu haben. Durch unsere zumeist sehr eng getakteten Produktionen, und den ausschließlichen Fokus auf das künstlerische Ergebnis bleibt zu wenig bis gar keine Zeit für die Formulierung von Bedürfnissen, die Reflexion im Team und die Aufarbeitung von Konflikten.

Unser Nachbarland Frankreich hat eine selbstverpflichtende Charta für die Gleichstellung in Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden entwickelt. Dort sind Maßnahmen für die gezielte Erhebung der aktuellen Situation sowie für die Behebung von Schieflagen festgelegt. Bereits an der Schnittstelle zwischen Hochschulen und Berufseinstieg sollten wir in einen fruchtbaren Austausch zwischen allen Akteurinnen und Akteuren gehen, um unseren Beruf für alle zukunftsfähig und attraktiv zu halten.

Christine Christianus, Frauenbeauftragte am Saarländischen Staatstheater

Modellprojekt: vorsichtige Schritte zum  normalen Konzertbetrieb
Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz

DOVmagazin 5/21 – Gerade kleinere Orchester wie die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, die nicht einmal ein eigenes Konzerthaus haben, sind von den Einschränkungen im Zuge der Pandemie besonders betroffen. Denn die erforderlichen Abstände zwischen den Musikerinnen und Musikern haben mehr Platzbedarf zur Folge. Damit schränkt sich das Repertoire ein, sodass ein Sinfonieorchester eigentlich nur noch in Kammerorchesterformationen auftreten kann. Diese Problematik hat die Intendantin der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz Insa Pijanka bewogen, den Fokus auf eine Verbesserung der Situation auf der Bühne zu richten anstatt aufs Auditorium.

Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
Die Mitglieder der Südwestdeutschen Philharmonie   © Patrick Pfeiffer

Als vom Landkreis Konstanz ein Aufruf an die Kultureinrichtungen kam, sich bei einem Modellprojekt zu bewerben, reichte Pijanka ihre Idee ein: die Möglichkeit, als Orchester ohne Abstände zu proben und zu spielen, wie es die Partituren großer sinfonischer Werke vorsehen.
Grundlage für dieses durchaus ungewöhnliche, nicht gänzlich risikofreie Projekt war vor allem ein Hygiene- und Testkonzept, das die Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros Carolin Bergmann erstellte. Das schlanke und übersichtliche Konzept überzeugte das Gesundheitsamt vor allem durch Praktikabilität und flexible Anpassung an sich ändernde Verordnungen.

Insbesondere das Testkonzept setzt auf die Eigenverantwortung aller Beteiligten und macht klar, dass in Konstanz alle an einem Strang ziehen. Vom Gesundheitsamt über Intendanz und Verwaltung der Philharmonie bis hin zu allen Gremien (Personalrat, Orchestervorstand, DOV-Delegierte) und Orchestermitgliedern sind sich alle einig, dass der Spielbetrieb mit größtmöglicher Verantwortung wieder aufgenommen werden und planbar sein soll. Das Projekt ist bis 31. Dezember 2021 genehmigt und wird von der Universität Konstanz evaluiert.

Karoline Renner, Delegierte der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz

Kooperation von Musik und Medizin
NDR Elbphilharmonie Orchester

DOVmagazin 4/21 –  Musik und Medizin haben viele Verknüpfungspunkte. Darauf baut eine neue Kooperation des Freundeskreises des NDR Elbphilharmonie Orchesters mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) auf. Durch die Vermittlung des Freundeskreises arbeiten das Orchester und das Krankenhaus seit Anfang April eng zusammen. In der Musikersprechstunde des UKE werden berufsspezifische Krankheiten therapiert. Das Angebot steht auch den Musikerinnen und Musikern des NDR Elbphilharmonie Orchesters zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es eine Kooperation bei Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Das Klinikum unterstützt und berät das Orchester nachhaltig. Die heilungsfördernde Wirkung der Musik wiederum soll den Patientinnen und Patienten des Krankenhauses zugutekommen.

Über einen neu geschaffenen Musikkanal werden Konzerte des NDR Elbphilharmonie Orchesters direkt ans Krankenbett gebracht. Initiatoren der Partnerschaft sind der stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises Tim Ockert, und der Direktor der Klinik für Gefäßmedizin am UKE Prof. Dr. Sebastian Debus. Die Kooperation soll ausgebaut werden. „Wir haben viele Ideen, wie wir die Themen noch weiter verknüpfen können“, sagt Katrin Scheitzbach, Mitglied im NDR Elbphilharmonie Orchester und im Freundeskreis-Vorstand. „Wir planen zum Beispiel Konzerte auf dem Klinikgelände für Patientinnen und Patienten und für die Mitarbeitenden. Es ist uns ein großes Anliegen, dort etwas zurückzugeben.“

Weitere Details gibts hier.

Bettina Bermbach, Geschäftsführung des Freundeskreises

VR-Brillen-Projekt
Augsburger Philharmoniker

DOVmagazin 3/21 –  In dieser coronabedingt erlebnisarmen Zeit können die Augsburger Philharmoniker durch die vorausschauende Leitung unseres Staatstheaters ein zukunftweisendes Projekt umzusetzen. In die klassische Musik regelrecht einzutauchen, ist in Corona-Zeiten ohne Live-Konzerte kaum vorstellbar. Noch im Lockdown produzierten die Augsburger Philharmoniker vom 17. bis 20. März 2021 mit ihrem GMD, Domonkos Héja, die Bilder einer Ausstellung von Mussorgski auf VR-Brille. Die Corona-Abstände der Musiker beachtend wurden vier 360 Grad-Kameras mit immersiven Mikrophonen im ganzen Orchester platziert, so ist Dreidimensionalität visuell und auditiv möglich. 

Für den VR-Brillen-User ändert sich der Klangeindruck, wenn er den Kopf dreht. Der Konzerthörer kann durch diese Technik jeden möglichen Platz im Orchester einnehmen und genießen. Selbst als regelmäßiger Konzertbesucher in Sinfoniekonzerten ist man den Musikerinnen und Musikern sowie dem Dirigenten, mit dem man Augenkontakt haben kann, nie so nahe. Mit den verschiedenen Positionen und den unterschiedlichen Klangeindrücken entsteht eine völlig neue Sinneserfahrung! Sobald die aufwendige Postproduktionsphase beendet sein wird, können die VR-Brillen beim Staatstheater Augsburg deutschlandweit bestellt werden. Sie werden einmal wöchentlich ausgeliefert, nach zwei Tagen muss die Brille via Retour-Schein zurückgeschickt werden.

Agnes Malich, Stellv. 1. Konzertmeisterin und Orchestervorstand

Best Practice: Probespiel unter Corona- Bedingungen
Magdeburgische Philharmonie

DOVmagazin 2/21 –  Wie in vielen Orchestern müssen in der Magdeburgischen Philharmonie Stellen dringend besetzt werden. Probespiele wurden aber abgesagt oder verschoben. Für die Position 1. Solokontrabass entwickelte der Orchestervorstand Ende 2020 mit der Bassgruppe ein ausgeklügeltes Hygienekonzept, das Bewerber, Kollegen und Theaterleitung gleichermaßen überzeugte.

Ende November konnten wir mit zwölf angereisten Bewerberinnen und Bewerbern starten: Das Orchesterplenum hatte sich im Publikum des Opernhauses verteilt, die komplette Bühnenetage war den Kandidaten vorbehalten. Unser Orga-Team begleitete behandschuht jeden von seinem Einspielraum in Garderobe, Maske & Co. zur Bühne. Für die Auslosung der Reihenfolge zeigte jeder Kandidat auf einem hingehaltenen Tablett auf einen Schokoriegel, auf dessen Rückseite eine Nummer geschrieben stand.

Die Fachgruppenberatung fand dann im derzeit leeren Foyer statt, natürlich mit Mundschutz und Abstand, während im großen Saal der Rest des Orchesters abstimmte. Kollegen und Kandidaten begegneten einander überhaupt nicht. Alles in allem können wir sagen: Das Konzept funktioniert, ein erhöhtes Ansteckungsrisiko sehen wir nicht. Probespiele funktionieren trotz Corona! Vorlagen wie Handouts für die Kandidaten, Ablaufpläne usw. können gern bei uns erfragt werden. 

Paul Hoffmann, DOV-Delegierter Magdeburgische  Philharmonie, dov@editionhoffmann.de

Arbeitsgruppe Umweltschutz
Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken

DOVmagazin 6/20 –  Im Januar 2019 haben Kolleginnen und Kollegen am Saarländischen Staatstheater eine Klimaschutz-Arbeitsgruppe gegründet. Es fanden sich schnell Aktive zusammen, denen wie mir der Erhalt der Natur eine Herzensangelegenheit ist.

Die Arbeitsgruppe erstellte eine Aufgabenliste. Unsere Anliegen, die Schaffung einer Stelle des Umweltbeauftragten und die Integration des Klimaschutzes in das Leitbild des Theaters, wurden durch die Geschäftsführung rasch zugesagt. Umsetzen konnten wir die Umgestaltung einer theaternahen Grünfläche in eine bienenfreundliche Blumenwiese.

Mit dem NABU, der auch Empfänger unseres Benefizkonzerts 2020 war, ist die Installation von Nistkästen für Vögel geplant. Bei anderen Vorhaben laufen noch Klärungsprozesse, zum Beispiel bei dem Plan, Bienen auf dem Theaterdach zu halten. Durch Corona vorerst leider ausgebremst wurde die geplante Mülltrennung in Büros, Gängen und Kantine.

Größere Maßnahmen sind längerfristig zu planen, wie die Behebung der energetischen Defizite des denkmalgeschützten Theaterbaus. Geplant ist die Erstellung einer CO2-Bilanz des Theaters; keine leichte Aufgabe. Angeschafft wurden bereits Bewegungsmelder, um die Dauerbeleuchtung der Flure und Aufenthaltsräume zu beenden, sowie die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Laufende PCs sollten automatisch in den Standby-Modus versetzt werden, da ihr Betrieb den größten Anteil des Stromverbrauchs am Haus ausmacht – wer hätte das gedacht bei der komplexen Bühnen- und Beleuchtungstechnik eines Theaters.

Das Saarländische Staatsorchester wurde vor kurzem Mitglied der Klimaschutzinitiative Orchester des Wandels. Geplant sind weitere Benefizkonzerte und die Thematisierung der Natur im Konzert- und Spielplan. Welche Freude und Lebensqualität aus einer klimafreundlicheren Lebensweise resultieren, kann am Beispiel des Saarländischen Staatstheaters nachvollzogen werden.

Benjamin Jupé, Solo-Cellist in Saarbrücken

Benefizkonzerte für freischaffende Musikerinnen und Musiker

DOVmagazin 5/20 –  An zahlreichen Orten haben in den vergangenen Monaten Konzerte zugunsten Freischaffender stattgefunden, denen in der Coronakrise die Einnahmen weggebrochenen sind. Am 12. Juli hatten zwei stattgefunden, von denen engagierte DOV-Mitglieder Fotos an die Geschäftsstelle schickten. Stellvertretend für viele andere dokumentieren wir dieses solidarische Engagement in dieser Rubrik.

Für eine Blechbläserserenade haben sich zwölf Mitglieder der Münchner Symphoniker zusammengetan, die Evangelische Kirchengemeinde in Ebersberg als Veranstalter gewonnen und auf dem Hof vor der Heilig-Geist-Kirche ein Kammermusik-Konzert gegeben. Die Einnahmen in Höhe von 2.150 Euro gingen als Spende an den Fonds der #MusikerNothilfe.

Die Kammermusikformation Ensemble Mediterrain hat in Dresden ein Benefizkonzert organisiert, das ausgesprochen gut besucht war. Dabei sind knapp 2.400 Euro zusammengekommen, die an die #MusikerNothilfe  gespendet wurden. 

Uli Müller, DOV-Pressesprecherin

Corona–Video
Rundfunkchor Berlin

DOVmagazin 4/20 –  Sehr schnell nach Beginn des Lockdown begannen Chöre damit, Splitscreen-Videos zu produzieren. Den Mitgliedern des Rundfunkchors Berlin schwebte ein Video vor, das sich von den anderen etwas abhebt. Wir wollten eine visuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Chorgesang während des noch strengen Kontaktverbots schaffen.

Dazu benutzten wir eine Video-Maskierungstechnik, um Kolleginnen und Kollegen virtuell in den Probenraum „hinein- und herausbeamen“ zu können. Weitere Chormitglieder wurden durch eine simulierte Videoübertragung hinzu geschaltet. Auch das Thema Singen mit Mund-Nasen-Bedeckung sollte visualisiert werden – alles verbunden mit dem schönen Klang des Rundfunkchors.

In drei Wochen Arbeit entstand aus 291 Sound- und 59 Videofiles auf der Grundlage des Choralvorspiels  O Mensch, bewein dein Sünde groß von J. S. Bach unser Corona-Video. Es wurde im April veröffentlicht.

David Stingl, Sänger im Rundfunkchor Berlin und Mitglied im geschäftsführenden DOV-Vorstand

WDR Big Band und BuJazzO begeistern sich gegenseitig
Köln

DOVmagazin 1/20 –  Zu einer ganz besonderen Arbeitsphase haben sich die Bigband des WDR und das Bundesjazzorchester (BuJazzO) in der Landesmusikakademie NRW getroffen. Vom 23. bis 29. September 2019 erarbeiteten wir in Heek in separaten und gemischten Besetzungen ein Konzertprogramm, das in Ahaus und Greven mit großem Erfolg aufgeführt wurde. In Greven gab es auch einen Rundfunkmitschnitt.

Das BuJazzO vereinigt die besten Nachwuchs-Jazzmusiker der Bundesrepublik und wird alle zwei Jahre neu gebildet. Damit der Spitzennachwuchs des BuJazzO mit den Profis der WDR Big Band regelmäßig zusammenkommt, wurde 2010 die tutti pro-Patenschaft zwischen den beiden Ensembles ins Leben gerufen. Die WDR Big Band war nun schon zum vierten Mal Pate für die jungen Musikerinnen und Musikern.

In den Nachmittags- und frühen Abendstunden war Zeit für Workshops, Satzproben und Einzelunterricht. Jedes Mitglied der WDR Big Band engagierte sich individuell, um den Jungen mit Rat und Tat und jeder Menge Erfahrung zur Seite zu stehen. Das war bei dieser besonderen Arbeitsphase Ehre und Herausforderung für jeden. Vor allem die unglaubliche Offenheit und Wissbegierde der jungen Musikerinnen und Musiker begeisterte und inspirierte uns.

Für mich persönlich war es sehr berührend, zum Abschied von einem BuJazzO-Musiker zu hören, dass dies die beste Arbeitsphase in seinen zwei Jahren gewesen sei. Ein Projekt, das Schule machen sollte!

Jens Neufang, Saxofonist der WDR Big Band Köln

Gute Erfahrungen mit DOV-Schallschutzwänden
Sinfonisches Orchester Detmold

DOVmagazin 5/19 –  Das Schallschutzprojekt Willibert Steffens hat am Landestheater Detmold eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema Lärmschutz angeregt. Zum ersten Mal zum Einsatz kamen die Wände nach einer Einführung durch Projektleiterin Sieglinde Fritzsche bei einer Orchesterprobe am 9. Januar. Die anschließende Testphase über elf Wochen bestätigte die erste Einschätzung: der Orchesterprobensaal eignet sich gut für den Einsatz, der Orchestergraben leider weniger.

Im Probensaal sorgten Schallschutzwände zwischen Hörnern und Pauken/Schlagwerk sowie zwischen Trompeten, Posaunen und Holzbläsern für eine erhebliche Lärmentlastung. Es wird daher überlegt, die jeweiligen Wände anzuschaffen. Auch das letzte Pult der 2. Violinen sowie der Celli wünschen sich ein bis zwei Wände.

Künftige Projektteilnehmer könnten bereits bei der Planung berücksichtigen, dass hinter den Wänden spielende Musiker in der Regel erhöht sitzen müssen. Ggf. sollten also noch geeignete Podeste organisiert werden.

Im Orchestergraben ist der Einsatz der Schallschutzwände leider problematischer, unter anderem wegen der engen Platz- und schlechten Sichtverhältnisse. Wegen einer Stufung sitzen die Musiker umso tiefer, je weiter es nach hinten geht. Das macht den Einsatz praktisch unmöglich.

In das Projekt sind neben den Musikern auch die künstlerischen Leiter und die Theaterleitung einbezogen. Die Übergabe der Wände an das jeweils nächste Orchester ermöglicht einen Austausch. Das fördert auch das Solidaritätsgefühl zwischen den Orchestern, denn das Thema Schallschutz betrifft schließlich alle Musiker.  

Stefanie Claucig, Geigerin im Sinfonischen Orchester Detmold

Magazin schlägt Brücke zwischen Publikum und Musikern
Jenaer Philharmonie

DOVmagazin 1/19 – Vor den Konzerten der Jenaer Philharmonie verteilen wir Musikerinnen und Musiker das Magazin SeitenKlang, das wir in Eigenregie viermal pro Spielzeit herausgeben. Damit begrüßen wir unsere Besucher persönlich, kommen mit ihnen ins Gespräch und freuen uns besonders, die Gesichter im Saal wiederzuerkennen.

Den Anstoß gab 2016 eine besondere Tournee. Von dem gemeinsamen Konzert mit der Armenischen Nationalphilharmonie erzählten wir unserem Jenaer Publikum in einer kleinen Veröffentlichung mit Fotos und Reiseimpressionen. Die Leser waren begeistert. Inzwischen legen wir im Dezember 2018 die zehnte Ausgabe vor. Wir porträtieren Kollegen, berichten von Konzertreisen, erzählen von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, stellen Konzertformate vor und beschreiben unseren Musikeralltag.

Mit einer Auflage von 1.500 Stück erreichen wir vor allem unser Jenaer Stammpublikum, auf dessen Rückhalt wir als kommunales Orchester bei jeder Finanzierungsrunde angewiesen sind. Dank der Philharmonischen Gesellschaft, JenaKultur und privaten Sponsoren sind die Druckkosten gedeckt. Das Redaktionsteam arbeitet mit großem Engagement ehrenamtlich. Die Ausgaben von SeitenKlang gibt es auch auf unserer Orchester-Website.

Redaktionsteam SeitenKlang

Modellprojekt Gesundheit
Staattheater Meiningen

DOVmagazin 6/18 – Das Projekt Gesundheit am Meininger Theater läuft in der zweiten Spielzeit. Es hat sich schon jetzt zu einem großen Erfolg entwickelt. Ursprünglich sollte es in Berlin laufen. Als das nicht gelang, holte ich es in meiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender und Vorsitzender des Orchestervorstands nach Meiningen. Der Chefarzt der Herz- und Gefäßchirurgie des Klinikums Bad-Neustadt Prof. Sebastian Kleiber, der Intendant und ich arbeiteten das Konzept aus. Die wichtigsten Erkenntnisse sind in einem Arbeitspapier zusammengefasst:

  • Als Mittler zwischen Theater und Klinikum arbeitet Monika Gaggia. (Sie war auch eine Woche unentgeltlich im Theater und führte mit fast allen Mitarbeitern freiwillige Einzelgespräche.)
  • Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt und Krankenkassen.
  • Medizinische Probleme werden unter dem Siegel der Verschwiegenheit sofort zum Klinikum weitergeleitet.
  • Für Präventivmaßnahmen wie Yoga, Physiotherapie oder Thai Chi stellt das Theater Räume zur Verfügung.
  • Fitnessstudio und Schwimmbad bieten einen Theatertarif.
  • Alle Arbeitsplätze werden vom Technischen Direktor und Frau Gaggia bewertet.
  • Einmal pro Spielzeit gibt es einen Tag der Gesundheit.

In der Spielzeit 2017/18 wurde schon ca. 80 Mitarbeitern medizinisch geholfen. Als Ratgeber für andere Theater oder Orchester wollen wir Ende der Spielzeit 2018/19 eine medizinische Studie erarbeiten. Ich versuche auch, mit Theatern und Orchestern in unmittelbarer Nähe in Verbindung zu treten.

Detlef Dreßler, Hornist der Meininger Hofkapelle

Instrumente und Unterricht für Kinder einer Musikschule in Brasilien

DOVmagazin 4/18 – Im April kam ich nach 48 Stunden Reisezeit im bolivianischen Urwalddorf Urubichá an. 5.000 Guarayo-Indianer leben dort, davon sind knapp 1.600 schulpflichtige Kinder. Jedes zweite geht in die Musikschule. Die drei Orchester und der hervorragende Schulchor sind in ganz Südamerika und darüber hinaus bekannt.

Kern der Ausbildung ist die vor 250 Jahren von Jesuiten-Missionaren vermittelte Barock-Musik. Doch es fehlen Unterrichtsmaterialien und methodische Anleitungen für die Lehrer. Hilfe ist deshalb überlebenswichtig. Ein Musikgeschäft aus Freiburg spendete 24 Hörner, und eine Hobby-Musikerin vermittelte Sachspenden aus ganz Deutschland. Überglücklich kann ich berichten, dass die Beteiligten gemeinsam die hohen Hürden der bolivianischen Bürokratie und des Zolls überwinden konnten und alle Spenden wohl-behalten ankamen.

Dozenten aus der ganzen Welt lehren in Urubichá. Sie wohnen in einfachsten Unterkünften und geben in der Freizeit ihr Fachwissen an Lehrer und Schüler weiter. Ich bin Solo-Oboist der Elbland Philharmonie Sachsen und war einer von ihnen. Die vier Wochen meiner Dozententätigkeit im Dschungel, die Konzerte beim internationalen Barockmusikfestival, die Freundlichkeit, Gelassenheit und Naturverbundenheit dieser außergewöhnlichen Menschen werden noch lange in meinem Orchesteralltag nachklingen.

Christoph Gerbeth, Solo-Oboist der Elbland Philharmonie Sachsen

Musiker betreiben eine  besondere Facebook-Seite
Staatsorchester Stuttgart

DOVmagazin 3/18 – Ein Opernorchester ist eines von vielen Rädchen, die ein Theater am Laufen halten. Da ist es nicht immer leicht, die mediale Aufmerksamkeit und Außenwirkung zu entfalten, die man sich als Musiker wünscht. Obwohl das Staatsorchester Stuttgart auf eine 425jährige Geschichte zurückblickt.

Deshalb entschieden zwei Kollegen vor gut drei Jahren relativ spontan, eine Facebook-Seite für unser Publikum ins Leben zu rufen. Die Resonanz war überwältigend: Nach wenigen Wochen konnten wir unseren eintausendsten Abonnenten willkommen heißen. Glücklicherweise begrüßte die Intendanz der Oper Stuttgart unsere Eigeninitiative und unterstützt uns mittlerweile auch finanziell. Das liegt sicherlich auch an unserem Bestreben, die technische und inhaltliche Qualität der Beiträge kompromisslos hoch zu halten: ansprechende und professionelle Videos, ausschließlich gutes Fotomaterial und durchdachte Inhalte, die sich bewusst auf das Orchester konzentrieren und so auch nicht in Konkurrenz zu den offiziellen Kanälen der Oper treten. Inzwischen gibt es über 3.700 Abonnenten.

Unsere Videos erzeugen im Netz teils weltweite Fachdiskussionen unter Instrumentalisten. Für die Zukunft denken wir über Live-Streamings von Konzertveranstaltungen nach und über Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen, zum Beispiel Museen. Wir wollen noch direkter Kontakt zu unserem Publikum und hoffen weiterhin auf die Unterstützung unserer Intendanz.

Schauen Sie einfach einmal vorbei, gern auch auf unserem Youtube-Kanal

Stefan Jank, DOV-Delegierter und Klarinettist des Staatsorchesters Stuttgart