Nächste bundesweite Streikwelle bei ARD-Rundfunkanstalten

19.11.2019

Nächste bundesweite Streikwelle bei ARD-Rundfunkanstalten

Die Beschäftigten von WDR, BR, NDR und Deutschlandradio haben erneut gestreikt. Sie kämpfen für Lohnerhöhungen, die sich am Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes der Länder orientieren, DOV, ver.di und DJV hatten zu den Aktionen vom 14. bis 16. November aufgerufen. Die vom NDR produzierte Tagesschau musste am Donnerstagmorgen ohne Hintergrundbilder ausgestrahlt werden. Auch beim BR führte der Streik zu Sendeausfällen bei Radio und Fernsehen. Live-Sendungen im TV wie die Abendschau wurden durch Archivmaterial ersetzt.

Das WDR Funkhausorchester nutzte einen Auftritt am 15. November in Köln und erläuterte dem Publikum vor dem Konzert, warum dieser wiederholte Warnstreik notwendig ist: „Während rum um uns herum alles teurer wird, ist der Rundfunkbeitrag seit nunmehr zehn Jahren gleich geblieben“, sagte Oliver Wenhold, DOV-Delegierter des Orchesters und Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der DOV. „Die Politik kommt einfach nicht in die Gänge, weil sie glaubt, eine selbst moderate Anhebung ab 2021 sei den Wählern nicht vermittelbar… Wir alle gemeinsam, die wir den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in all seiner journalistischen und kulturellen Vielfalt lieben, schätzen und erhalten wollen, müssen unsere Stimme erheben, damit die Politik sich wieder traut, selbstbewusst zu uns zu stehen.“ Die vollständige Ansprache von Wenhold ist per Video auf dem Youtube-Kanal der DOV zu sehen.

Nach den festgefahren Verhandlungen zur Lohnrunde 2019 hatte am 25. Oktober ein Sondierungsgespräch zwischen den Gewerkschaften und der ARD stattgefunden. Am Ende bestand immerhin Einvernehmen, die weiteren Verhandlungen an den einzelnen Standorten am Volumen und an der Laufzeit des öffentlichen Dienstes zu orientieren, aber örtliche Besonderheiten zu berücksichtigen. Das muss nun umgesetzt werden.

DOV, ver.di und DJV kämpfen für faire, angemessene Gehaltserhöhungen, damit die Beschäftigten wie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlreicher anderer Branchen an der Lohn- und Gehaltsentwicklung teilhaben. Jahrzehntelang haben die Rundfunkanstalten selbst darauf hingewiesen, dass eine Orientierung am TdL-Abschluss zwingend sei. Eine Abkehr würde allen Beschäftigen erhebliche Gehalts- und andere Einbußen bescheren, die sich über die Jahre weiter summieren. Deshalb fordern die Gewerkschaften von den Arbeitgebern:

Gutes Geld für gute Arbeit!

Auf dem Youtube-Kanal der DOV können Sie sich zwei kurze sehenswerte Videos der aktuellen Streikmaßnahmen beim WDR anschauen.