Aktuelle Konzertstatistik: Konzertmarkt in Deutschland stabil
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Berlin – Die deutschen Berufsorchester und -chöre haben in der Saison 2023/24 rund 15.000 Konzerte und Veranstaltungen durchgeführt. Die Gesamtzahl aller Veranstaltungen liegt damit nur noch knapp unter dem Vor-Corona-Niveau. Aber mit 15 Prozent mehr regulären Sinfonie- und Chorkonzerten setzten die Klangkörper verstärkt auf ihr Kerngeschäft und eine Stabilisierung der Eigeneinnahmen. Kammermusik, Educationangebote und Auslandskonzerte wurden dafür reduziert. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse der ersten bundesweiten Konzertumfrage seit der Corona-Pandemie.
„Die Zahlen zeigen, dass der Konzertbetrieb der Orchester und Rundfunkklangkörper wieder rund läuft, vielerorts auch mit erfreulich hoher Auslastung“, sagt unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Sorgen bereiten allerdings zunehmende finanzielle Einschnitte bei der öffentlichen Förderung. Wenn deswegen Konzerthäuser, Opern und Orchester Eigenproduktionen und Festivals absagen müssen, ist dies kontraproduktiv für eine gesunde künstlerische Entwicklung und für die Gewinnung von mehr Publikum. Kurz: Dem klassischen Konzertbetrieb droht kein Publikumsschwund, sondern gegenwärtig der Rotstift.“
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Neben der erforderlichen auskömmlichen Finanzierung von Orchestern, Opern und Konzerthäusern wachsen die Sorgen um den baulichen Zustand vieler Spielstätten. München braucht dringend einen neuen großen Konzertsaal, Stuttgart und Düsseldorf brauchen neue Musiktheater. Mertens: „Dem über Jahre aufgebauten Sanierungsstau vieler Spielstätten muss mit klugen Investitionsentscheidungen der öffentlichen Hand begegnet werden. Ansonsten werden betroffene Kulturbetriebe erforderliche Eigeneinnahmen nicht mehr nachhaltig erwirtschaften können.“
Anhang: Details Konzertstatistik (Grafiken)
Einen Live-Mitschnitt der Pressekonferenz mit einer Analyse der unisono-Konzertstatistik sowie einer Einschätzung der aktuellen Lage der Berufsorchester durch von Gerald Mertens können Sie hier nachhören.